Merkblatt: "Umgang mit dem Corona-Virus"

17. September 2020
„Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben und rational damit umzugehen.“ Dieses von Frau Prof. Dr. Ulrike Protzer stammende Zitat soll der übergeordnete Leitfaden zum Feuerwehrdienst in Zeiten des Corona-Virus und damit dem vorliegenden Merkblatt sein. Frau Prof. Protzer ist Virologin an der TU München und fachliche Beraterin der Bayerischen Staatsregierung.

Sie bringt aus meiner Sicht mit diesem Zitat zweierlei zum Ausdruck. Erstens, dass uns das Corona-Virus noch längere Zeit begleiten wird und zweitens, dass wir uns (gerade deshalb) vernünftig, besonnen, nüchtern, aber auch pragmatisch auf diesen Umstand einstellen müssen.
Wir hatten glaube ich Anfang des Jahres alle die Hoffnung, dass uns die Pandemie mit dem Corona-Virus nur für einen relativ kurzen Zeitraum beschäftigen wird. Nach und nach mussten wir dann erkennen, dass es wohl doch nicht so kurzfristig sein wird. Selbst die Hoffnung, dass das Thema mit Ablauf des Jahres 2020 beendet ist, müssen wir wohl begraben.
Die akut getroffenen, sehr strengen Maßnahmen mit dem zunächst nahezu vollständigen und später nach und nach gelockerten Lock-Down waren aus Meiner Sicht richtig und wichtig, um die verheerenden Auswirkungen, die es anderswo gab, zu vermeiden.
Dies hatte und hat bis dato auch erhebliche Auswirkungen auf den Feuerwehrdienst. Es ist zwar schmerzhaft, aber sicherlich verkraftbar, Feuerwehrdienst über einen Zeitraum von ein paar Monaten derart einzuschränken, wie dies der Fall war und (etwas abgemildert) immer noch ist. Letztlich sind wir alle Angehörige der sehr wesentlichen und unverzichtbaren kritischen Infrastruktur „Feuerwehr“, von den teils sehr schwerwiegenden persönlichen Auswirkungen einer Covid19-Erkrankung ganz zu schweigen.
Es ist deshalb wichtig, weiterhin alles Erforderliche zu tun, um eine Ansteckung mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Auch wenn die Zahlen der Corona-Infektionen momentan wieder rasch zunehmen, ist es meiner Auffassung nach aber nicht zielführend, dauerhaft über einen längeren Zeitraum (von vielleicht sogar Jahren) den Feuerwehrdienst so eingeschränkt zu verrichten, wie dies momentan der Fall ist.
Ziel muss es deshalb sein, Feuerwehrdienst unter Corona-Bedingungen so weitgehend wie irgendwie möglich in einen normalisierten Zustand zu überführen. Nur so werden wir unseren guten Ausbildungsstand und unsere hohe Professionalität erhalten können.
Diesem Ziel näher zu kommen, soll vorliegendes Merkblatt dienen: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen so weit ausnutzen, dass Feuerwehrdienst sicher, aber mit möglichst wenigen Einschränkungen machbar ist.
Über Anregungen freuen wir uns. Dieses Merkblatt lebt mit der Lage und wird deshalb sicherlich in mehreren Änderungsauflagen erscheinen.

Mit freundlichen Grüßen, gsund bleibn!
Dr. Rüdiger Sobotta
Kreisbrandrat